Newsletter 2023 / 09 | Asana

Warum praktizieren wir im integrativen Yogakurs und im Tantrayogakurs Asanas, also Körperstellungen, welche manchmal vielleicht sogar exotisch anmuten?

Das Wort asana stammt aus dem Sanskrit und bedeutet auf Deutsch “Sitz” oder “Haltung”. Asanas sind also Körperhaltungen, welche für eine Weile gehalten werden; wir halten wortwörtlich inne. Im achtstufigen Yoga nach Patanjali ist Asana die dritte Stufe. Zusammen mit den ethischen Grundregeln des Yogapfades, genannt Yama und Niyama, welche die zwei ersten Stufen bilden, bereiten uns die Asanas auf die höheren Stufen des Yogas vor, auf die Meditation. Die Wurzeln des physischen Yogas liegen im Tantrayoga, welches lehrt, dass der Körper der Tempel der Seele und des Bewusstseins ist. Er ist am leichtesten zugänglich (im Vergleich zur Psyche und zum Geist) und dient uns als Werkzeug, um unser Bewusstsein zu erweitern.

Mehrere Gründe können genannt werden für die Praxis von Asanas:

  • Dehnen der Muskeln, Bänder und Sehnen
  • Fördern der Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • Regulierung der Hormonausschüttung
  • Regulierung des Nervensystems

Nun können wir entgegnen, dass andere Bewegungsarten diese Wirkungen auch haben- warum also Yoga?
Hatha Yoga hat noch mehr zu bieten:

  • Harmonisierung and Stärkung der subtilen Energiekörper
  • Bewusstwerdung und Harmonisierung der Energiezentren (Chakren)
  • Trainieren des Konzentrationsvermögens
  • Bewusstseinserweiterung (Selbst-Bewusstsein, Selbsterkenntnis)
  • Entwicklung unseres vollen Potentials bis zur Erleuchtung (Samadhi)

Wenn wir regelmässig Yoga praktizieren, können wir unsere Entwicklung bewusst unterstützen und vorantreiben. Nehmen wir ein Beispiel:

Ich möchte mehr Mitgefühl manifestieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, schaue ich in meine yogische Werkzeugkiste und suche das passende Werkzeug- damit ich es finde, hilft mir die Übersicht mit den sieben Hauptenergiezentren (Chakren). Mitgefühl befindet sich auf der Schwingungsebene des vierten Chakras, des Herzchakras. Also wähle ich Asanas, welche dieses Energiezentrum aktivieren und harmonisieren und baue diese in mein tägliches Übungsprogramm ein. Wenn ich schon weiter fortgeschritten bin, kann ich zusätzlich auch eine geeignete Pranayamamethodeo der Meditation aussuchen, welche dieses Ziel unterstützt. Nach einigen Wochen überprüfe ich in meinem Alltag, ob es mir besser und häufiger gelingt, Mitgefühl zu verspüren und auszudrücken.

Wie können physische Stellungen gewisse Bewusstseinszustände erwecken und verstärken?

Unser Körper ist wie eine Antenne und die Haltung bringt den Körper in Verbindung mit einer bestimmten Schwingungsfrequenz- wie bei einem Radio. Wenn wir nun zusätzlich unseren Fokus auf die gleiche Schwingungsfrequenz ausrichten (indem wir auf das entsprechende Chakra fokussieren), dann wird die Resonanz mit dieser Energie noch um Vieles verstärkt.

Dazu kannst du selber einen kleinen Versuch durchführen, genannt Power Posing (moderne wissenschaftliche Erkenntnis).

Amy Cuddy hat sich mit Körpersprache beschäftigt und herausgefunden, wie stark sich die Körperhaltung auswirkt auf unser Leben: https://www.youtube.com/watch?v=r7dWsJ-mEyI

Probiere die Power Poses aus und bemerke, wie du dich fühlst. Du kannst dazu auch unterstützende Musik abspielen: Musiklink

Vereinfacht gesagt könnte man sagen, dass physisches Yoga ein sehr ausgeklügeltes Power Posing mit fast unzähligen Möglichkeiten ist, um mit Hilfe des Körpers bestimmte Eigenschaften und Zustände in unserem Wesen zu erwecken und zu stärken und gleichzeitig einen perfekt gesunden Körper zu erhalten, sowie einen fokussierten Geist. Die bekannte Beweglichkeit, welche durch Yoga erreicht wird, ist sozusagen eine gute Nebenwirkung und keine Voraussetzung.

Und das ist noch nicht alles! Yogasutra 2.47 (von Patanjali) ergänzt: ‚prayatna-śaithilyānanta-samāpattibhyām‘: Die Stellung (Asana) wird durch Loslassen von Spannungen und durch Meditation auf das Unendliche gemeistert. Vollständiges Asana geht damit über den körperlichen Sinn der Übung hinaus und führt uns dazu, letztendlich uns unseres Höchsten Selbstes (Atman) gewahr zu werden.

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